Über Abschiede, Britney Spears und Zahnpasta
Gefällt euch Phoneurie? Für alle, die meine Arbeit an diesem Newsletter ermöglichen wollen und können, habe ich eine Abonnier-Möglichkeit hinzugefügt. Dies ist der 50. Newsletter, seitdem ich im Oktober 2020 mit dem Schreiben angefangen habe. Er wird aktuell von 1425 Menschen abonniert und hat 41 Subscriber*innen, die meine Arbeit regelmäßig unterstützen.
Ihr könnt mir natürlich auch gerne via Paypal ein Franzbrötchen spendieren, wenn euch dieser Newsletter eine Freude macht.
Da ich 10 Tage in Deutschland war und dort einiges zu tun hatte, habe ich den Newsletter am letzten Sonntag ausfallen lassen und werde auch diese Woche nur eine Kurzversion verfassen – Ab November geht es dann wieder richtig los.
Dieser Newsletter hat im Monat Oktober einjährigen Geburtstag und weil ich in der letzten Woche noch bei der Buchmesse war, kann ich es erst in dieser eMail gebührend feiern: Ein Jahr Nachdenken über Dinge, die ich in meinen Timelines gesehen habe, über Memes und technische Entwicklungen, über die Unterschiede zwischen Plattformen, die Semiotik von Shitposts und neue Arten Literatur zu schreiben. Mittlerweile bilden die 50 Newsletter auch ein kleines Archiv meiner individuellen Gegenwart.
1.
Ich liebe Threads, in denen Fachwissen und Popkultur verbunden werden. Dieser Britney Spears vs. Classical Composers Thread ist in seiner Gesamtheit so toll, dass ihr ihn euch nicht entgehen lassen solltet:
2.
Am Morgen des 26. Oktober hat der CDU-Politiker Peter Altmaier einen Tweet verfasst, mit dem er sich nach 27 Jahren im Bundestag verabschieden wollte und der in seiner offensiv absurden Formulierung sehr schnell viral geteilt wurde. Besonders das unfreiwillig komisch verkürzte: „Danke für Support & sorry für Fehler. Macht’s gut & besser! Thx!“ sorgte für Aufmerksamkeit und ließ sich in unterschiedlichsten Kontexten neu einsetzen. Zeitweilig trendeten auf Twitter einzelne Satzteile, da diese immer wieder aufgegriffen wurden.
Der ikonische Tweet amüsiert, weil er in seinem Versuch die Zeichenzahl auf Twitter einzuhalten zu einer Kürze greift, die mittlerweile nicht mehr typisch für den Schreibstil der Plattform ist und an eine Zeit erinnert als aufgrund der 140 Zeichen Beschränkung und der fehlenden Möglichkeit einzelne Tweets zu verthreaden mit besonders vielen Abkürzungen gearbeitet wurde.
Der Versuch sich einer „Internetsprache“ zu bedienen („Thx!“) sorgt initial für Spott, bedient aber eigentlich auf beinahe ideale Weisen die Aufmerksamkeitslogiken der Plattform, die auffällig gerne ungelenken Kommunikationsversuchen, Fehlern oder misslungenen Äußerungen zu großer Sichtbarkeit verhilft. (Man denke nur an covfeve von Donald Trump). Der Tweet wurde so tatsächlich zu einer idealen Meme-Vorlage.
3.
Der Account @Die_Reklame teilt auf Twitter regelmäßig historische Werbung. Es lohnt sich sehr dem Account zu folgen, weil man dann beispielsweise lernt, dass es einmal in den 1960er Jahren Werbung für die Zahnpasta Duro 35 gab, die reinen Alkohol enthielt.
Dieses Bild eines gepflanzten Wiederaufforstungs-Smileys in den Wäldern Oregons hat mich sehr erfreut. Der Netflix-Serie Squid Games ist momentan online wie offline kaum zu entkommen, ich fand diese dazu passende Kostümierung bei einem Gewerkschaftsprotest in Seoul sehr interessant – zum Einsatz von durch Popkultur inspirierten Kostümen in politischen Protesten von The Handmaid’s Tale über Anonymous bis Squid Games könnte man sicher einen schöne Bildstrecke machen.
Hier ist ein lustiger Thread, der Bilder von Nicolas Cage verschiedenen Philosophen gegenüberstellt. Mit diesem Bild eines Barbie Ouija Boards wünsche ich euch einen guten Sonntag mit vielen klebrigen Halloweensüßigkeiten.
Wenn ihr diesen Newsletter gerne regelmäßig lest und ihr Menschen kennt, die sich ebenfalls über eine sonntägliche eMail von mir freuen würden (ab nächste Woche dann auch wieder in gewohnter Ausführlichkeit), dann freue ich mich über Weiterempfehlungen. Für den Rest der Woche findet ihr mich auf Twitter und auf Instagram.